Letzter Sommertag
Beim Café auf der Terrasse
sitze ich und lasse
es mir wohlergeh'n.
Den Spatzen und den Tauben
kann ich beim Krümel-Kampf zuseh'n.
Wie sie einander rauben
von den Krümeln das beste Stück.
Mal hat einer Pech, mal hat er Glück.
Um mich herum herrscht eine Ruh'.
Nur unterbrochen vom "Guruh"
der Tauben und Geschinpf der Spatzen
und ab und an des Hundes Schmatzen,
der träge in der Sonne döst,
wie von Allem losgelöst.
"Dem geht es gut. Den ficht nichts an."
Denke ich; erfreu' mich dran.
Doch plötzlich schieben Wolken sich,
vor die grad' noch helle Sonne.
Aus und vorbei ist's mit der Wonne.
Schon friere ich.
Grad' war's noch warm.
Und jetzt? Gänsehaut auf meinen Arm!
"Wie schnell der Wechsel geht"
so staune ich.
"Wie stark der Wind jetzt weht".
Ich wund're mich.
wo jetzt die Vögel sind?
So schnell weg, wie der Wind.
Doch eine Boe folgt auf die And're.
Ob ich jetzt noch weiter wand're?
Schon prasseln die ersten Regentropfen.
Schnell hinein und an den Ofen!
Plötzlich donnert's laut,
der Hund jault auf.
Und schneller als ihm zugetraut,
springt er auf die Bank hinauf,
wo's warm ist an dem schönen Ofen.
Das kommt uns beiden wie gerufen.
Heut' war ein Tag,
wie ich ihn mag!
Und sei's der letzte Sommertag.
cabe VIII 2013