updated: Ist Ehrlichkeit eine Tugend oder nur dämlich?

Spannend, was manche grosse Leute hier im Forum so öffentlich von sich geben.
Schnell wirkt eine Meinung absolut. Wahr. Mainstream.


Aber ist das wirklich so?


Menschen sind unterschiedlich drauf.


Es soll sogar solche geben, die sich gern mal an eine dargebotene Schulter anlehnen und ankuscheln wollen. Es mag ein Gerücht sein, aber Verantwortung zu delegieren, sich einfach mit treiben zu lassen und "ihm" oder "ihr" die Entscheidung zu überlassen, ist nicht erst seit dem Mainstream-Film S-o-G eine normale Lebensentscheidung.


Was hat bitte hat das Eine (Ehrlichkeit) mit dem anderen (D/s) zu tun?


Nichts.


...oder eben Vieles.


Wenn ich lese, dass wohl viele hier BDSM als das Werk des Bösen, definieren und alle Menschen, die sich damit beschäftigen in einen Topf werfen, ist es doch nicht verwunderlich, dass sich kaum noch jemand traut öffentlich zu sagen:


"doch - ich liebe es seine starke Schulter zu geniessen" oder "Handschellen im Schlafzimmer haben was, hihi" oder gar "ja, wenn ich seine Dominanz spüre, werden mir schon mal die Knie weich"...


Nun bin ich doofer weise auf der aktiven Seite.
Ich mag es eben, der Frau meiner Wahl, ihr Gentleman zu sein und sie zu beschützen.
Ja, ich gebe sogar zu, es ist anregend ihre Wünsche von den Augen abzulesen und
sie auf Händen zu tragen.


Klar. Damit untergrabe ich zig Jahre der Emma-Tradition, vermeintlicher Emanzipation und dem Versuch alles auf Augenhöhe zu bekommen. Werden denn die Beteiligten gefragt:

  • willst Du wirklich immer für Deinen Mann / Dein Date im Restaurant zahlen,
  • ihm in den Mantel helfen,
  • ihm die Türe aufhalten und
  • beim Einsteigen ins Auto warten & ggf. helfen,
  • ehe Du ums Auto gehst (Blickkontakt haltend) und
  • dann erst los fährst?

Natürlich ist das bewusst übertrieben dargestellt. Männer sind eben auch nur Menschen.
Gelegentlich verzichte ich auch mal auf Autotüre aufhalten und Blickkontakt halten und selbst Rechnungen kann man mal teilen oder auch ihr überlassen. Da fällt mir kein Zacken aus der Krone.


Aber ehrlich zu schreiben: ja, ich führe gern und bewusst
- scheint ein NO-GO in den Augen mancher zu sein.


lG Oliver

Kommentare 1

  • Hallo Oliver,
    ich finde das spannend, was Du schreibst und überhaupt nicht frauenfeindlich. Ich weiß nicht, auf welchen Artikel Du anspielst, ich kenne aber eine Menge Frauen, die im Alltag und Beruf Stärke, Dominanz und Durchsetzung zeigen und auch in der Partnerschaft die Verantwortung nicht ablegen - jetzt fragt sich nur: nicht wollen oder nicht können? Ich glaube, es geht sehr oft um Macht.
    Also, ich bin keine Feministin, freue mich und genieße die Aufmerksamkeit, wenn ein Herr für mich z.B. die Tür aufhält oder einfach zuvorkommend ist. Obwohl ich mein Leben erfolgreich allein meistere mit den bereits erwähnten Eigenschaften ist es für mich kein Widerspruch zu sagen: ich lehne mich gern man an und laß mich führen. Das ist eine Frage des Vertrauens.

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