Corona - Gedankenspiele -
Feststellung: Das Virus verändert die Welt - und zwr nachhaltig.
Zum Einen wird die Erfahrhung der Krise in unser kollektives Gedächtnis eingekerbt. Zum Anderen
wird dieser Schock uns etwas für die Zukunft lehren: So werden wir in "normalen" Zeiten eine bessere Vorsorge treffen: mehr Intesivbetten in Krankenhäuser, bessere Vernetzung untereinander,schnellere Reaktionsketten, mehr Standartisierungen im Ablauf einer Krise....
Hält die krise noch länger an,beschäftigen mich substanielle Fragen, die ich gerne mit euch diskutieren möchte:
1. Hält die Demokratie als Staatsform noch? Sind Mehrheitsentscheidungen und Konsenzbildung nicht zu lähmend? Es zeigt sich doch ,dass zentralistische Regierungen (Diktaturen) viel schneller und effektiver reaktionsfähig sind und eben zielgerichteter den Herrausforderungen begegnen können.
2. Das Virus CovVit 19 ist eine weltumspannende Bedrohung - und wie wird darauf geantwortet? Durch Grenzschliesungen und nationale Entscheidungen! Wie wenn das Virus vor Grenzen halt machen würde !
Ein Pandemie ist doch nicht eine nationale Sache.Wir finden nicht einmal eine europäische Antwort darauf.(Europa droht auseinanderzubrechen,da das Zweckbündnis wieder einmal versagt)
3.Ich glaube,dass Pandemien immer in Kriegszeiten/Notzeiten auftreten,wenn viele Menschen/Nationen
aufeinandertreffen: Denke da an die mittelalterliche Pest,oder die Spanische Grippe mit 50 Mio Toten am Ende des 1.Weltkrieges (1917) Immer treffen sich Nationen auf engstem Raum. Das Cov19 ist der Virus einer immer schneller werdenden Globalisierung.Es ist ein Angriff auf die Rest-Analoge Welt.Wir können es nur mit Waffengleichheit bekämpfen, d.h. mit digitalen Mitteln.
4.Die Wirtschaft wird nach der Krise eine andere sein ,als vor der Krise:Millionen von Jobs und ganze Wirtschaftszweige werden verschwinden. Vielleicht ist es dadurch auch eine Chance für eine nachhaltigere Wirtschaft,ebenso eine Chance dochnoch die Klimaziele zu erreichen.
5.der Kapitalismus stemmt sich noch mit Billionen von Dollars/Euros gegen sienen Untergang. Der Turbo-Kapitalismus hat ausgedient.- Es ist doch auch eine Zeit um sich eine neue Wirtschaftsordnung zu geben:
denke da an Solidargemeinschften, soziale Modelle ,oder an das allgemeine Grundeinkommen.
Gerne würde ich ein paar Meinungen von euch erfahren.
Kommentare 6
IN174
Die Wegwerfwirtschaft soll endlich schrumpfen, wir als Population auch.
Wir sind zu viele für diesen Planet geworden, er währt sich.
Wir schätzen nicht mehr das, was wir tragen, das was wir essen und trinken, warmes Zuhause...
Die Maschinen haben Menschheit schwere Arbeit erleichtert, alles billig alles zugänglich.
ca 80 Tonnen Lebensmittel werden jährlich weggeworfen. Wäre man so verschwenderisch, wenn man zB Massentierhaltung abschafft und das Fleisch von Weidenvieh wieder zum Festtagseßen wird?
Wäre nicht gesunder Kuchen und Weißmehl auch wieder nur auf WE verbannen?
Was wäre wenn ...?
Ist ganz einfach und doch sehr tifsinnig. Das Leben hat uns diese Frage zum ersten Mal gestellt.
Was wäre wenn jeder sich selbst diese Frage täglich stellt und uberlegt ob man tatsächlich auf irgendwas angewiesen ist?
Wass wäre wenn Sozialismus und Demokratie siegt?
Schönes Märchen, die sich schon mehrmals als Märchen erwiesen. Hier stimme ich FraKo vollständig zu: es gibt immer einen Idioten, der an der Macht will, der nach Aufsehen und Reichtum lechzt, der kaltblütig den nächsten verrät und über die Leichen geht. Das schlimmste ist, der ist immer "ein Mann in der Schatten" der die Fäden zieht.
Es gab ein russischer Sänger, er wurde umgebracht. Ein Lied, die Bänder spricht, leider lässt es sich schlecht übersetzen. Der Sinn wäre:
"Eine Gruppe Menschen, die dich anlächeln, mit einem Stein in der Innentasche, gekräuzte Finger hinter dem Rücken und einen Hirn wie der Walnuss"
Was wäre wenn...
FraKo
zu 1) Die Demokratien werden hoffentlich auch diese Kriese überstehen. Das Problem ist vielmehr der Föderalismus, der in Deutschland zwischen den Ländern und dem Bund existiert. Hier gehören vereinzelte, gesellschaftliche wichtige Dinge in eine Hand und nicht in 17. Dazu gehören für mich Krisenbewältigung, Schulsystem, Gesundheitssystem und vielleicht manch andere Dinge.
zu 2) Europa wird sich vielleicht insoweit ändern, dass es wieder zurück zu seinen Wurzeln kommt. Und das ist vielleicht nicht mal das Schlechteste. Das Problem was Europa hat ist, das schnelle Wachstum nach Osten und die festgeschriebene Einstimmigkeit. Hier bekomme ich keinen demokratischen Konsenz, da ich immer nur WischiWaschi-Lösungen haben werde, da ja unterm Strich ALLE zustimmen müssen oder sich enthalten können. Eine einzige NEIN-Stimme macht jeden Vorschlag, jede Lösung zunichte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich die osteuropäischen Nachbarn zu einer eigenen Union zusammengeschlossen hätten. Auch hier hätte man mit zollfreien Warenverkauf, entsprechenden Handelsverträgen usw. gutes bewerkstelligen können. Wie weit die Vorstellungen auseinandergehen sieht man ganz deutlich an politischen Entscheidungen einiger osteuropäischer Nachbarn.
zu 3) Was ist ein Virus? Wie entsteht es? Grds., ganz einfach gesagt, handelt es sich schlichtweg um eine Mutation. Eigentlich ist alles, was auf unserem Planeten kreucht und fleucht (incl. des Menschen) eine Mutation. Ein Virus hat nichts mit der Digitalisierung oder analogem Zeugs zu tun. Er entsteht und breitet sich aus, bis er entweder selber abstirbt, alles immun ist oder nichts mehr da ist zum Ausbreiten. Was die Pest angeht, so war die Welt im Mittelalter weit weniger besiedelt wie wir heute. Trotzdem hat sich durch Angst, Krieg und Flucht die Pest weltweit (für damalige Verhältnisse) ausgebreitet.
zu 4) Schön wär's...
zu 5) Es wird immer jemanden geben, der den anderen übertrumpfen will, besser dastehen will, mehr haben will als der Andere. Gestern habe ich gelesen, dass ein Hedgefonds-Manager durch den Absturz der Börsen 2,6 Milliarden US-Dollar verdient hat. Es wird vereinzelt gefordert, Risikopatienten abkratzen zu lassen, nur um die Wirtschaft nicht zu gefährden. Es werden Berechnungen angestellt, wo ausgerechnet wird, was ein Stillstand der Wirtschaft für eine Woche kostet und was der Verlust von einer Million Menschen für die Wirtschaft bedeutet oder kostet. Die meisten Opfer werden die sein, die sagen wir mal im unteren Drittel leben. Über eine aggressive Ausweitung der Pandemie in die dritte Welt will ich gar nicht nachdenken. Dein Gedanke mit Solidargemeinschaften, soziale Modelle und Grundeinkommen (was ich pers. sowieso für den größten Quatsch halte) wird an der Gier einiger weniger schlichtweg scheitern.
Studer! Autor
Danke @FraKo für deine schnelle und sehr präzise Antwort.
Ich möchte jetzt deine Meinung dazu nicht akribisch zerpflücken. Dennoch ein paar Anmerkungen (meinerseits;-)) Föderalismus in D ist unsere Staatsform seit 1949. Sie ist im Grundgesetz verankert und war auch von den Alleierten beim Aufbau der Demokratie so gewollt. Schwierig wäre es in Deutschland ihn abzuschaffen, aber reformbedürftig ist er schon,da gebe ich dir recht!
Bei Punkt 3 hast du mein Gedankenkonstrukt nicht verstanden.
Ich weiß schon was ein Virus ist;ich meinte es mehr soziologisch/philosophisch: Bei früheren
Pandemien war die Antwort - Hygiene. Heute ist die Antwort - Digitale Maßnahmen. Denke da
an Digitalisierung von Schule,Beruf und Telemedizin. Alles Antworten,wo analoge Maßnahmen eben nicht mehr greifen.
Zu Punkt 5. Geldpolitisch wird alles getan um das bisherige System der Wirtschaft zu stützen.
Wir hatten schon vorher Null-Zins Kreditvergabe, sogar Negativzinsen auf Sparguthaben.
Finanzpolitische Instrumente sind am Ende,d.h. es bleibt nur noch immer neues Geld zu drucken und selber Anleihen zurück zu kaufen. Und als nächstes werden die Notenbanken
sog. Hellikoptergeld an die Bürger verteilen, ohne Gegenleistung.
Dann frage ich dich, warum ist da ein Schritt zum allgemeinen Grundeinkommen so "ein Quatsch" ? Wenn körperliche Arbeit (analog) immer weniger wird...
Waldelfe
Ich teile zwar nicht alle Deine Ansätze, aber einige davon werden sich vermutlich bewahrheiten.
Die Wirtschaft kann irgendwann nicht mehr weiter wachsen. Zeit umzudenken...
Florestan
Welch interessante Fragen von Inessa:
Zu Beginn moralisch, geradezu religiös
Und dann Handlungsempfehlungen, die Gemeinplätze wie Weissmehl und Massentierhaltung ansprechen.
mE. kann ein "Planet" sich nicht wehren. Allerdings ist die Angreifbarkeit für Seuchen immer darauf zurück zu führen, dass die Erreger uns Menschen als "gefundenes Fressen" bzw. als Beute anfallen können. Das wäre auch bei einer Population von nur 1 Mrd. möglich.
In der Menschehitsgeschichte traten immer dann Seuchen auf, wenn sich eine Gemeinschaft von Tieren von Menschen neu bildeteten, oder wenn Erreger aus halb-resistenten Populationen in neue Populationen eingeschleppt wurden.
Pocken und Masern gingen vor ca 10.000 Jahren mit Domestifizierung von Rindern und Schweinen von diesen Tieren auf die
Menschen über.
Auch die Pest wurde erst durch die (unerwünschte) Gemeinschaft der städtischen Gesellschaft mit einer neu eingewanderten
Subspezies von Ratten, die in den damals rasch wachsenden Städten ideale Bedingungen vorfand, ermöglicht.
Jeder selbst kann entscheiden wann er welchen Kuchen und welches Fleisch verzehren möchte.
Allerdings unterstelle ich den Behörden in 2 Punkten Untätigkeit:
1) Kein entschiedenes Vorgehen gegen den Missbrauch von Antibiotika in der Gefügelzucht
2) keine Vorbeugunsmassnahmen (Masken / Desindfektionsmittel / Handschuhe) gegen Viren- Epidemien trotz
Vorwarnungen (Sars05 und Mers).
Studer! Autor
@Florestan; danke für deine Beteidigung im Blogeintrag.
Beim durchlesen des Beitrags von Inessa(das Zitat oben) und deiner Erwiderung sind mir jetzt keine gravierende Diskrepanzen aufgefallen. Inessa hat sich auf das "bewustere"Leben
unsere Lebenseinstellung im Alltag bezogen (z.B. fragwürtige Massentierhaltung,Wegwerfgesellschaft/Resourcenverbrauch)
: Du hingegen begründest deine Aussagen mehr wissenschaftlich - über Zoonose, Krisenmanagement im allgemeinen. Und da stimme ich beiden Beiträgen uneingeschränkt zu.