Wissenschaftliche Abhandlung über die tangomanischen Hominiden im allgemeinen sowie den Homo tangomanius longinus im besonderen: :cool:
Es handelt sich hierbei um eine groß gewachsene vorwiegend im norddeutschen Raum lebende seltene menschliche Spezies, die überwiegend in der weiblichen Form vorkommt. Männliche Exemplare wurden bisher nur vereinzelt auf dem Parkett gesichtet. Das größte männliche bisher bekannte Exemplar misst 217 cm und wird abwechselnd immer wieder im Hamburger und Mülheimer Raum beobachtet, meist zusammen mit seinem tangomanischen Weibchen.
In der Regel wird das Weibchen zuerst und auch leichter von der Tangomanie befallen. Dieses sucht dann meist ein Männchen, um es zu infizieren und dann gemeinsam dieser Lust zu frönen. Wesentlich häufiger als feste Paare sind jedoch einzelne Männchen und Weibchen, die nur während des Tanzens ein Paar bilden und mehrmals am Abend den Partner wechseln.
Die Art neigt in den Abendstunden zur Rudelbildung in spärlich beleuchteten Höhlen, besonders wenn diese bevorzugt mit Tangomusik beschallt werden, und Aussicht auf Paarbildung zum Zwecke der gemeinsamen Fortbewegung auf dem Parkett besteht. Im Hamburger Raum wurden in den Jahren 2003/2004 zeitweise bis zu 18 Exemplaren gezählt, wobei die Männchen eine Körperlänge von mindestens 190 cm und die Weibchen mindestens 180 cm aufweisen. Weitere meist weibliche Exemplare in zahlreichen Städten sind bekannt, bleiben jedoch bei zu hohem Zwergenaufkommen in der Tangoszene (homo tangominimus) wegen geringer Frustrationstoleranz meistens zuhause.
Die Nahrungsaufnahme findet gewöhnlich vor der Rudelbildung tagsüber statt, abends wird dann die Aufnahme von flüssiger Nahrung, meist in Form von Rotwein bevorzugt, soweit dieser nicht die gemeinsame Fortbewegung behindert. Wenn ein Weibchen ein führungsstarkes und gleichzeitig einfühlsames Männchen findet, welches ihr gewachsen ist, neigt es zum Schließen der Augen beim Tanzen, was weiter nicht von Bedeutung ist, solange sich nicht eine rosarote Brille auf der Nase bildet. Dies ist ein nicht selten vorkommendes Phänomen, das dann meistens Paarungsbereitschaft zur Folge hat.
Das Ausleben der Tangomanie wirkt sich auch auf den Alterungsprozess aus. Es wurden tangomanische Hominiden von über 90 Jahren filmisch dokumentiert, die sich immer noch paarweise tangoartig übers Parkett bewegten. Der gewöhnliche Homo sapiens hingegen befindet sich in dem Alter entweder im Altenheim oder aber schon unter der Erde, im besten Fall kann er zu hause noch ein paar Schritte gehen.
Die Rasse des Homo tangomanius longinus (Htl) war zeitweise vom Aussterben bedroht, es wird aber seit einiger Zeit eine ganz extreme Häufung einer ähnlichen groß-artigen Spezies (homo longinus vulgaris) in Köln beobachtet, die allerdings weitgehend vom Tangovirus noch nicht infiziert zu sein scheint und sich somit in einem noch nicht ausdifferenzierten Stadium befindet. Eine enge Artverwandtschaft kann jedoch vermutet werden, da die meisten Individuen ebenfalls zur nächtlichen Rudelbildung neigen und sich in dunklen Höhlen dabei rhythmisch zur Musik bewegen. Manche von Ihnen sind allerdings auch mit 2 linken Füßen geboren und sind demzufolge meist nur an der Aufnahme von Bier oder am anderen Geschlecht interessiert, so dass bei Ihnen Hopfen und Malz verloren ist. Zur Arterhaltung des homo tangomanius longinus können diese somit nicht beitragen. Näheres zu dieser außergewöhnlichen Kölner Rudelbildung ist nachzulesen bei http://www.grosseleute.de
Verbreitung des Homo Tangomanius longinus im niederrheinischen Raum:
Es gibt eine neue Tangohöhle in Viersen, in der sich das oben erwähnte größte männliche Exemplar des Homo tangomanius longinus bevorzugt Freitags oder Samstags abends aufhält, manchmal mit und auch oft ohne sein Weibchen, wenn dieses in Hamburg bleiben muss. In dieser neu entdeckten Höhle fühlt er sich an den Abenden, an denen er auf sein Weibchen verzichten muss, offenbar am wohlsten. Es steht zu vermuten, dass der Grund hierfür darin liegt, dass die Rudelführerin nicht nur auf denselben Namen hört wie seine eigene Gefährtin, sondern auch eine Länge von über 180 cm aufweist. Sie gehört damit auch zur Spezies longinus, was sich bei der Ausübung des Tangos anatomisch und auch optisch vorteilhaft für ihn auswirkt. Außerdem braucht er sich auf diese Weise nicht so viele Namen merken, so dass das Gehirnpotential ganz für die komplexen Bewegungsabläufe zur Verfügung steht. Eine gewisse optische Eleganz ist wichtig, weil das die soziale Stellung und somit auch die Auswahl an Tanzpartnerinnen erhöht, was wiederum für die Sicherung des Überlebens nötig ist, wie unten noch näher ausgeführt wird. Er ist allerdings auch in der Lage, mit anderen weiblichen tangomanischen Hominiden zu tanzen, wenn keine weiteren Weibchen der Gattung longinus zur Verfügung stehen. Man sah ihn sogar schon mit tangominimus-Weibchen tanzen, was bei seiner enormen Körperlänge auf eine recht gute Anpassungsfähigkeit schließen lässt.
Auch sein Weibchen hat erst im März 2006 in Hamburg in einer schokoladenhaltigen Tangohöhle ( http://www.Tango-chocolate.com) vor einem größeren Rudel ihre Anpassungsfähigkeit und Flexibilität unter Beweis gestellt: Nachdem sie bereits die halbe Nacht mit ihrem XXL-Männchen getanzt hatte, wurde Sie per Losverfahren vom dortigen Tangomanius-Meister vor die Aufgabe gestellt, mit dem allerkleinsten je in Hamburg gesichteten tangominimus-Männchen zu tanzen, was sie ohne mit der getuschten Wimper zu zucken und unter allgemeiner Belustigung auch augenblicklich tat, und offenbar auch noch mit Vergnügen. Da Selbstbewusstsein und Führungsqualitäten des kleinen Männchens offenbar wesentlich größer waren als seine Körperlänge, war das auch kein Problem. Was bei dem Rest des versammelten gemischten Rudels (tangomanius vulgaris, longinus und minimus) beim Ende des Tanzes schließlich zu Handgeklapper statt Gelächter führte, was soziale Anerkennung und Achtung ausdrückt.
Näheres über die Tangohöhle in Viersen findet sich unter http://www.tangoluna.de
Alle Arten von Homo tangomanius tanzen übrigens polygam. Partnertausch beim tanzen ist nicht nur erlaubt, sondern auch wichtig für die Entwicklung. Beim Tanzpartnertausch werden Anpassung und Einfühlungsvermögen geübt, was die Wahrscheinlichkeit für das Individuum erhöht, auf jeder Milonga* einen Tanzpartner zu finden, was sowohl den sozialen Status als auch das Überleben sichert, wie auch ein artgerechtes Leben. Denn wie der Name schon sagt, geht der tangomanische Mensch ohne Tango ein, ähnlich einer Pflanze, die vertrocknet. Eine Weile kann das Hören von Tangomusik über einen Tanzpartnermangel oder anders bedingte Tangotanzabstinenz hinweg helfen, dauert dieser Zustand aber längere Zeit an, so entsteht bei dieser ohnehin zur Schwermut neigenden menschlichen Rasse eine tiefe Traurigkeit, die dazu führen kann, dass das Tangotanzen im schlimmsten Fall sogar verlernt wird. Es wurden auch schon aus Kummer Rückfälle in das Entwicklungsstadium des homo sapiens beobachtet, in der die Tangomanie vollständig verdrängt wurde. Eine evolutionär bedenkliche Rückwärtsentwicklung, die unbedingt verhindert werden sollte.
Empfehlungen zum Schutz und zur Verbreitung:
Vorläufig wird empfohlen, alle tangomanischen Hominidengattungen unter Naturschutz zu stellen, sowie Ihre oft kunstvoll verzierten und über hundert Jahre alten Höhlen unter Denkmalschutz. Ferner wird empfohlen, Ihnen mehr Raum auf öffentlichen Plätzen und in Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, wo sie ihrer Tangomanie nachgehen können und gute Aussichten bestehen, weitere Homo sapiens zu infizieren, mit denen sie dort in Kontakt kommen. Die Infektion kann schon durch bloßes Zuschauen übertragen werden, so daß eine Weiterentwicklung vom Homo sapiens zum Homo tangomanius damit gesichert werden kann, wovon dann alle menschlichen Wesen profitieren.
Dr. rer. tang. Renate Ziegler
*Milonga = Fachausdruck für die allabendliche Rudelbildung zur Ausübung des Tango Argentino
gebräuchliche Abkürzungen:
Ht = Homo tangomanius ; Htl = Homo tangomanius longinus ; Htm = Homo tangomanius minimus ;
Htv = Homo tangomanius vulgaris ; Hs = Homo sapiens (gewöhnlicher Mensch, aus Ihnen haben sich alle Ht-Formen entwickelt) ;
Hlv = Homo longinus vulgaris (groß gewachsene Hs, aus denen sich die Htl entwickelt haben) ;
XXL = besonders groß gewachsenes Exemplar.
Diese Arbeit ist auch veröffentlicht unter
http://www.beepworld.de/members97/echt1netter
sowie unter
http://www.tangoluna.de/Homo%20tangomanius%20longinus.doc
Ferner wurde diese Arbeit als Lesung gehalten im Tangoluna am 11.11.07 in Viersen, auf dem 40. Geburtstag des groß-artigsten Homo-tangomanius longinus, von der Vergfasserin