Noch mal Danke auch an Andrea und Ute, das ihr an uns gedacht habt.
Bin nun vorhin gerade aufgestanden, und mir tun die Beine immer noch weh und ich gehe wie auf Eiern. :))
Aber nun mit einem Tag Abstand gesagt, es war ein echt geiles Event. Kurz nach dem Lauf haderte ich noch mit mir ob ich nächstes Jahr wieder mitlaufen werde, Sebastian kann es bestätigen, aber da war mir noch übel, ich hatte Krämpfe in den Beinen etc.
Nun bin ich einfach nur noch begeistert und will natürlich nächstes Jahr meine Zeit verbessern, und zwar statt 4:30 auf unter 4:15 kommen.
Das war auch eigentlich meine gestrige angepeilte Zeit, aber es ging einfach nicht.
Zum Marathon an sich:
Freitags hatten wir die Startunterlagen nach der Arbeit auf der Marathonmesse abgeholt und hatten uns noch auf der Messe mit kostenlosen Proben alà Eisgel, Duschgel, Bodylotion, Pflaster etc. eingedeckt, mein Freund kaufte sich noch ein schönes rotes neues Laufshirt von Asics zu einem super Preis und wir schlenderten einfach hin und her auf der Messe. Das war schon sehr spannend.
Wir ließen uns am Asics-Stand Race-your-Pace-Bänder mit unserer gewünschten Zeilzeit machen, aber das Band trug ich dann letztendlich doch nicht, aber Heiko.
Samstags war auch einfach nur entspannen angesagt, ich ging noch mal in ein Einkaufscentrum und kaufte mir auch ein neues pinkes Laufshsirt, hatte ich einfach Lust drauf. Auf der Messe gab es leider nichts für mich. Zudem besorgte ich uns Startnummernbänder, damit wir nicht mit den Sicherheitsnadeln unsere neuen Shirts kaputt machen.
Abends ging es dann von dem Jogmap-Forum zu einem Pasta-Essen in der Schanze von Hamburg. Dort trafen wir auch Stephan.
Das Essen war lecker, ich lernte dann mal ein paar Gesichter zu den Pseudonymen kennen, und wir bekamen noch mal hilfreiche Tipps von erfahrenen Marathonis.
Nach dem Essen packten wir unsere Marathontüten und legten alles raus was wir tragen wollten, damit wir morgens nicht alles suchen müssen. Ebenso hatten wir schon mal den Champion-Chip an unseren Laufschuh befestigt.
Sonntag:
Kurz vor sieben ging unser Wecker, gähn, aber ich war sofort aus dem Bett gesprungen und voll da. Kurz geduscht, in die Laufsachen gesprungen, dabei vorher alle eventuellen Scheuerstellen mit Vaseline eingeschmiert, ich tapte mir sogar die Brust ab, da ich unten lang durch die Nähte vom Sport-BH immer Scheuerstellen bei langen Läufen bekam. Es half tatsächlich, im Nachhinein habe ich unterhalb der Brust keine einzige Scheuerstelle.
Die Füße vor dem Anziehen der Laufsocken mit Hirschtalg eingecremt und nachdem man alle Laufsachen anhatte, noch mit Sonnenmilch eingeschmiert, denn es sollte ja warm werden.
Startnummer angezogen und ich legte schnell noch ein paar Brötchen in den Ofen und beschmierte sie dann mit Nutella und packte sie in die Tüte, mit Bananen. Nach Essen war uns morgens zu Hause gar nicht. Die Mägen waren vor Aufregung wie zugeschnürt.
Wie aufgeregt ich war, verdeutlicht dies:
Ich rannte auf einmal in meiner Wohnung herum und suchte meinen Kaffee, wußte nicht mehr wo ich ihn hingestellt hatte, machte Heiko völlig verrückt und der suchte dann auch schon, dabei stellte sich heraus ich hatte ihn schon längst ausgetrunken und den leeren Becher in die Spüle gestellt. :))
Gegen 8 Uhr sind wir dann mit der U-Bahn in die Stadt gefahren, haben dann doch noch Bananen gegessen und ich ein Brötchen, aber mehr oder weniger aus Vernunft runtergewürgt, denn nüchtern kann man wohl schlecht 4 Stunden laufen. Gegen halb neun waren wir im abesperrten Bereich, dem Läuferviertel auf dem Heiligengeistfeld. Wir gaben unsere Kleiderbeutel ab und trafen noch einen Arbeitskollegen, der auch am Marathon teilnahm.
Auf einmal war es schon 8:45 und ich mußte noch dringend auf`s Dixie, denn bei mir kam auch die Aufregung durch. *nerv, nerv*
Also anstellen an die lange Schlange vor den Dixie`s und kurz vor neun war ich dann fertig mit meinem Toilettengang und wir mußten dann schon zum Ziel joggen, denn der Start war ja um 9 Uhr und wir mußten noch in unseren Startblock "L". Dieser war ziemlich weit hinten und wir mußten uns durchkämpfen. In einen anderen Startblock vorher kamen wir nicht, hatten wir versucht, aber Securityleute an den Eingängen achteten darauf, das jeder im richtigen Startblock stand. Leider war die Nummer mit auf unserer Startnummer gedruckt und so konnten wir nicht mogeln.
Bei "L" angekommen, ging auch schon der Startgong (ja Gong, nicht Schuß, da der Startbereich mit zum Kiez gehört und dort Waffen verboten sind, durfte nicht geschossen werden, sondern wurde gegongt ). Nach dem Gong dauerte es aber dann noch mal eine ganze Weile bis sich die ganze Masse von Läufern vor uns in Bewegung setzte. Die Startblöcke A-K waren alle noch vor uns, wir waren alle die Straße hinunter positioniert. Nach circa 10 Minuten kamen auch wir über die Startlinie und wünschten uns alles Gute und starteten unsere Pulsuhren.
Was war das für ein geniales Gefühl mit dieser ganzen Masse von Läufern loszulaufen. Das kann man gar nicht beschreiben. Die ersten 20 Kilometer spürt man irgendwie gar nicht, das war landschaftlich echt genial, runter nach Blankenese gelaufen, den Hafen zurück, hoch an der Alster, Wahnsinn. Der Ausblick war einfach der Hammer. Heiko und ich trennten uns nach 9 Kilometern, da er einfach schneller ist. Er lief die ersten Km mit angezogener Handbremse, und erkannte, das er sein Tempo laufen muß, was ich immer gesagt hatte. Es war für uns Beide besser, denn er ist mir einfach zu schnell, da komme ich nicht hinterher. Im Hafen sah ich dann irgendwann zwischen den ganzen Läufern nicht mehr.
Der Hafen war auch vom Publikum her einfach klasse, meine Güte was standen da Massen von Zuschauern. Einfach nur genial.
Nachher durch denn Wallringtunnel, da haben wir Läufer selbst Party gemacht, und zwar eine Welle von vorne nach hinten, das gab pure Gänsehaut. Das werde ich nie vergessen.
Dann Stadtpark war auch super vom Publikum her, City Nord ebenfalls.
Die Getränkestände alle 2,5 Kilometer hatte ich alle brav angesteuert und Wasser, Elektrolyt oder Kohlenhydratgetränk zu mir genommen. Hatte tierisch Angst zu wenig zu trinken und dann leistungsmäßig total einzubrechen. Den mitgenommen Schwamm hatte ich immer schön in die Wasserwannen gehalten und mir kaltes Wasser auf die Handgelenke und in den Nacken geträufelt.
Ab Kilometer 30 wurde es dann langsam beschwerlicher, es war einfach nur tierisch warm, der Schweiß ronn so wunderschön über das eingecremte Gesicht von Sonnenmilch und wenn die Wasserwannen kamen, wurde einfach nur noch mit den Händen Wasser aus den Wannen ins Gesicht geschaufelt (scheiß auf den Schwamm), ein Wasserbecher gegriffen und über den Kopf geschüttet und ein Becher getrunken. Teilsweise hatte auch die Feuerwehr einen Schlauch einfach nur wie eine Dusche auf die Straße gehalten und wir Läufer sind durchgelaufen. Neeeee was tat das gut. Leider hielt diese Erfrischung nie lange an, und so kämpfte ich mich ab Kilometer 30 nur noch von Verpflegungsstand zu Verpflegungsstand. Kilometer 36 bis 37 mußte ich das erste Mal ein paar Meter kurz gehen, aber dann ging es laufend noch gut weiter. Kilometer 38 - 39 Rothenbaumchaussee, eine langgezogene Grade mit Steigung, die mußte ich dann schon gehen, die Steigung war mir echt zuviel. Oben angekommen konnte ich wieder gut weiter laufen, bis Kilometer 40. Kilometer 40-41, den Ring 1 hoch, wieder eine fuck Steigung, und das auch noch zum Ende, meine Beine konnten nicht mehr, mental war ich am kämpfen, ich hatte leichte Krämpfe in den Beinen, ja, nun kenne ich auch das, :)), und ich ging die Anhöhe hoch. Leider verlor ich dort viel Zeit. Das letzte Stück dann noch bis zum Ziel lief ich dann doch noch, nahm meine allerletzten Reserven hervor, mithilfe das Hammer Publikums die riefen, Melanie, Du schaffst das, komm, lauf wieder usw. Auch ander Läufer pushten einen zum Ziel. Echt irre. Dann sah ich das Zieltor, kam an, und sah meinen Schatz im roten Laufshirt winken und springen. Er hatte tatsächlich im Ziel die ganze Zeit auf mich gewartet. Ich lief durchs Ziel, wir fielen uns in die Arme, und freuten uns das wir Beide es geschafft hatten.
Heiko mit 4:13 und ich mit 4:30. Beide wollten wir eine Viertelstunde schneller sein, aber für den 1. Marathon lief es soweit ganz gut und auch bei diesen warmen Bedingungen ging es einfach nicht anders. Es ging fiel Zeit bei den Verpflegungsständen drauf, die man aber auch brauchte, und bei mir noch durchs Gehen.
Wir haben einiges dazugelernt und werden für den nächsten Marathon besser gewappnet sein.
Klasse waren auch die Supports an der Strecke durch unseren Arbeitskollegen bei Kilometer 4, Fritz an 2 Stellen, Heiko`s Eltern am Stadtpark, die ich leider nicht gesehen habe und die mich leider auch nicht, Fuhlsbüttel eine Arbeitskollegin, Dagi und Holger auch an 2 Stellen, Heiko`s Schwester, Schwager und Neffe, und wir haben uns auch nicht gesehen. Schluchz. Aber durch die ganze Masse an Zuschauern und Läufern kann man sich echt verpassen, leider.