Forum: Diverses

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  • Servus miteinander!


    Hat jemand

    - Erfahrung mit Tiny Houses,

    - spielt mit dem Gedanken,

    - kennt jemanden im Tiny House,

    - nähere Infos?

    Es gibt im September eine Online-Messe:


    https://tinyhouse-messe.de/



    Danke :)

  • Mit dem Gedanken gespielt, aufgrund eines schönen Mietangebotes vertagt :)


    Wichtig ist vor allem, ein Grundstück zu haben, wo man die entsprechenden Anschlüsse hat. Das ist gar nicht so einfach zu finden, vor allem dann, wenn das Haus mobil bleiben soll.

    Ansonsten ist tiny ja nicht immer nur winzig und ab einer gewissen Körpergröße und -breite muss man tatsächlich schauen, dass es nicht zu eng wird. Bei den bisher besichtigten Modellen waren für mich oft die Deckenhöhen unpassend und erst recht die Bettenlänge etc. Es ist nicht viel anders als bei Campingmobilen.


    Interessant finde ich übrigens den Ansatz des mit einer Art 3D-Drucker gegossenen Betonhauses, wo die Materialkosten wohl nur bei ca. 4.000 Euro liegen (ohne Installationen). Da kann man sich vieles schön zusammenstellen, und wenn einem die Hütte nicht mehr passt, kann sie recycelt werden :)

    Einmal editiert, zuletzt von Raubatz ()

  • Das Grundstück ist nicht das Problem.

    Durch Individualisierung lassen sich auch die Masse anpassen.

    Mich interessiert kein temporäres Hype-Project, sondern die praktikable Umsetzung eines befreiend minimalistischen Lebensstils, der auch im Alter Bestand hat.

    Dass Tiny Houses nicht die Welt kosten müssen, zeigt Hornbach


    https://www.hornbach.de/shop/Tiny-House-Gartenhaus-Modern-Schluesselfertig-montiert-inkl-Fussboden-900-x-300-2-cm-anthrazit/10354080/artikel.html

  • Ich hatte soetwas in der art in Fairbanks/Eielson fuer zwei jahre, ein 30'x20' blockhouse.

    Super sache als single, wenn man viel arbeitet/unterwegs ist und nur etwas gemuetliches zum ausruhen und schlafen braucht.


    Heute waere das aus einer vielzahl von gruenden keine option mehr.

    Auch wenn man energetische autarkie anstrebt, kann das dach des hauses gar nicht gross genug sein.

  • Ich hatte soetwas in der art in Fairbanks/Eielson fuer zwei jahre, ein 30'x20' blockhouse.

    Super sache als single, wenn man viel arbeitet/unterwegs ist und nur etwas gemuetliches zum ausruhen und schlafen braucht.


    Heute waere das aus einer vielzahl von gruenden keine option mehr.

    Auch wenn man energetische autarkie anstrebt, kann das dach des hauses gar nicht gross genug sein.

    Es gibt bereits Tiny Houses, die weitestgehend autark sind (inkl. Wasseraufbereitungsanlage).


    Ich stehe noch am Anfang, erwäge jedoch ernsthaft, mich und meinen Lebenstil umzustellen. Ich möchte nicht zwangsläufig die Welt retten, mich eher von unnötigem "Ballast*" befreien.

    Momentan wohne ich äußerst grosszügig, ich benötige das dauerhaft gar nicht.


    *

    Freedom's just another word for nothing left to lose.

  • Es gibt bereits Tiny Houses, die weitestgehend autark sind (inkl. Wasseraufbereitungsanlage).

    Genau das "weitestgehend" ist das problem. Noerdlich und suedlich von 30deg breite wird es verdammt schwierig mit energetischer autarkie.

    Holzofen mit TEG gilt auch nur, wenn das tinyhouse auf einem grundstueck mit 2 acres wald steht und das holz von hand oder selbstversorgter e-saege gewonnen wurde.


    Ein grosses haus hingegen packt das mit aktueller technologie sogar bis 50deg ganz muehelos. Mehr noch: Es kann ein vielfaches an energie die es verbraucht und die zum bau aufgewendet werden musste gewinnen.


    Wo der "efficiency sweet spot" der groesse liegt kann man je nach geographischer lage ziemlich leicht errechnen. Zu klein ist ebenso nachteilhaft wie zu gross.

  • Da muss ich mich erst noch schlau machen.

    Grundstück habe ich in bebautem Gebiet (Baugenehmigung problemlos), Solarpanele lassen sich auch auf dem Grundstück installieren.

    Es gibt in Italien einige Besonderheiten, z.B. zwingender Stromanschluss.

    Das Problem wird der Winter, aber auch dafür findet sich etwas.

    Wenn ich Glück habe, kann ich mit der Einspeisung überschüssiger KW im Sommer den Stromverbrauch im Winter etwas ausgleichen.

    Immerhin läge die (Umwelt-)Ersparnis alleine schon darin, dann nur 30 m² heizen zu müssen als 140 m². :)

  • Zum heizen kann man auch prima Infrarotheizkörper verwenden, wenn die Temperaturen nicht dauerhaft extrem niedrig werden und man komplett durchheizen muss, wobei das dann auch nur eine Frage der Solaranlage ist, die produziert ja auch im Winter, solange kein Schnee drauf liegt. Meine hier hat nur wenige Tage nichts geleistet, als wir fast 1 m Schnee hatten :) - da kommt auch der schönste Sonnenstrahl nicht durch.

  • Solarpanele lassen sich auch auf dem Grundstück installieren.

    Das ist gut, so bekommst du immerhin eine vernuenftige generatorflaeche hin :thumbup:

    Zum heizen kann man auch prima Infrarotheizkörper verwenden, wenn die Temperaturen nicht dauerhaft extrem niedrig werden und man komplett durchheizen muss, wobei das dann auch nur eine Frage der Solaranlage ist, die produziert ja auch im Winter

    Hui, elektrische direktheizung mit mini-PV? Ich fuelle mal meinen tumbler, geek mode an - spielen wir ^^


    Nehmen wir einfach mal das von Intermezzo oben verlinkte tinyhouse, gehen von einer vollholzkonstruktion mit einem 9mx3m pultdach in mitteleuropa (ich nehme mal Leipzig, sorry, Leeeepzsch) in idealer suedausrichtung (180deg, 30deg inclination) aus. Heizung ein 400W IR panel. Auf das dach passen dann gerade so 9 450W 144er halbzeller, macht 4.05kWp generator.


    Mit diesen daten fuettern wir nun erstmal ein tool wie etwa PVSOL: https://pvsol-online.valentin-software.com/#/


    -

    Latitude: 51.3406321 °

    Longitude: 12.3747329 °

    Annual global irradiation: 1053.1 kWh/m²

    Average temperature: 8.9 °

    -


    Von april bis september haben wir kein problem. Heiss kann es drinnen werden, aber da machen wir einfach mal fenster nachts auf. October bis maerz wird aber spannend, temps gehen in den keller und irradiation ebenso. Nov, dec, jan liegen jeweils unter 26kWh/sqm, bei der generatorflaeche eine effektive ausbeute von allerhoechstens 93,6kWh wenn wir von einer konversionseffizienz von 20% ausgehen. Das waeren dann etwas ueber 3kWh die uns jeden tag zur verfuegung stehen. Nehmen wir an wir sind extremst sparsam mit dem allgemeinen stromverbrauch, kuehlschrank, licht, kochen etc, 2kWh/d kann man schaffen wenn man es will. Bleibt also noch 1kWh zum betrieb des IR panels, das kann damit 2.5h laufen. Man merkt schon - das koennte etwas knapp werden ^^


    Nehmen wir an die holzkonstruktion des tinyhouse hat auch rundum eine ordentliche steico holzfaserdaemmung, dann koennen wir uns den waermedurchgangskoeffizienten der gesamten konstruktion berechnen: U=0.2W/((m^2)K) - macht bei einer gesamtinnenhuellenflaeche (boden+decke+waende) von ~102sqm, einer aussentemperatur von 0C und einer innentemperatur von 20C (also 20K differenz) einen waermeverlust von 408W. Das IR panel koennte die temperatur also noch nicht einmal halten, wenn es 24/7 durchlaeuft! Die entspraeche einem energiebedarf nur fuer die heizung von knapp 10kWh am tag!

    Selbst mit einer guten waermepumpe (COP=6) nicht zu schaffen. Weitere PV module an der fassade waeren moeglich, aber kaum relevant im energetischen ertrag. Auch mit grossen fenstern ist wenig weitergeholfen da schlicht kein platz dafuer und die irradiation zu gering in den entscheidenden monaten.


    Und da kommt nun das oben angemerkte ins spiel - kleines gebaeude bedeutet kleines volumen der thermischen huelle bei gleichzeitig verhaeltnismaessig sehr grossen aussenflaechen. Vergroessert man das gebaeute, steigt das volumen im verhaeltnis zur aussenflaeche wesentlich schneller an (^3 vs ^2), sodass man sich zwei weitere physikalische effekte zu nutze machen kann: Thermische traegheit und nutzung von einstrahlung durch sehr grosse fensterflaechen, die aussenflaechen werden also noch zu etwas nuetzlich.

    Besonders die thermische traegheit ist extrem wichtig, wir wollen schliesslich moeglichst viel der durch die PV erzeugte energie im haus thermisch speichern, fuer die naechte und fuer sehr truebe tage. Umgekoehrt soll es an heissen tagen innen nicht gleich zu warm werden. Die thermische traegheit berechnen wir durch dQ=(mc)dT. Heisst also: Wir brauchen etwas mit einer moeglichst hohen dichte innerhalb der thermischen huelle des gebaeudes, und dieses material muss zeitgleich sehr gut gegen die aussenflaechen gedaemmt sein - sonst verlieren wir die energie wieder. Holz ist also denkbar schlecht geeignet als thermischer speicher, als daemmstoff daher aber umso besser! Ich habe das z.b. mit knapp 500sqm schwarzem granit am boden (und in den baedern waenden) sowie knapp 12t lehm an decken und waenden geloest. Die thermische traegheit im gebaeude wird dadurch so extrem hoch, dass voellig unabhaengig von aussentemperatur die innentemperatur praktisch immer bei 20-21C liegt. Die waermepumpe hat nur sehr selten etwas zu tun.


    Fazit: Zu klein - ganz schwierig bis unmoeglich. Gross dann gut, wenn volumen gross und aussenflaeche klein, also ein grosses ebenerdiges gebaeude. Bonus: Grosses dach mit vieeeel generatorflaeche. Denn bei PV gilt generell: Generatorflaeche ist nur durch eines gut zu ersetzen: Noch mehr generatorflaeche ^^

  • Naja, ich lebe in einem Lehmhaus, da sind die Werte gänzlich anders. Ich würde mich auch immer wieder für Lehm entscheiden.

  • Ich bin sehr beeindruckt!

    Ich ernenne Dich hiermit zu meinem persönlichen Berater und werde im Falle des Falles dankbar auf Dich zurückkommen. ;)

  • Haha, ja gern.

    Ich habe fast ein jahr damit verbracht, nachdem mir diverse architekten und handwerker sagten: "Sorry but that's not possible" und "we can't do it like that".

    Mathematik/physik luegen nunmal nicht, und - welch wunder - es geht doch ^^

    Schlussendlich fast alles selbst gemacht und wo doch noch handwerker noetig waren wegen speziellem werkzeug u.a. denen bei jedem handgriff genau auf die finger gesehen.


    Ich würde mich auch immer wieder für Lehm entscheiden.

    Dito, gibt nichts besseres :love:

  • https://www.rubner.com/de/haus/referenzen/referenz/alma-modern-barrierefrei-wohnen/

    Rubner aus Italien macht auch "Kleinsthäuser".
    Der baut Dir auch jedes Haus nach Deinen Massen und Vorstellungen.
    Rubner ist auch einer der erfahrensten und grössten Holzbauer Europas.

    Ich habe meine Bedenken ob jeder Anbieter von Tiny Häusern die notwendige Erfahrungen hat.
    Im Holzbau kommt es auf viele Details an und viele Holzbauer haben Ihre Wände und Übergänge über Jahre bzw. Jahrzehnte optimiert.
    Schon viele Bauherren haben schon viel Lehrgeld bezahlt. weil der Holzbauer noch zu wenig Erfahrung hatte.

  • Aussen ja, natuerlich. Der lehm muss innen an decken und waende -> thermische traegheit, feuchtigkeitsmanagement.


    Hast du mit Holz100 die komplette wand? Wie sind da die thermischen werte?


    Bei mir sehen waende und decke so aus (von aussen nach innen):


    2cm laerche massiv (nur waende)

    2cm hinterlueftung (nur waende)

    6cm steico-duo

    40cm fachwerk, dazwischen 40cm steicoflex38

    4cm ESB

    6cm lehmplatten & lehmputz (argillatherm)


    Durchgangswert - vernachlaessigbar ^^

  • bei Holz 100 brauchst Du keine Heizung & Lüftung

    Dein Aufbau ist auch Super alles ökologisch

    Ich habe noch nicht so ein Haus, doch es soll noch werden und müsste auch als Tinyhouse gehen!?

  • bei Holz 100 brauchst Du keine Heizung & Lüftung

    Aber nur so lange keine frauen im haus sind ^^


    T < 20.5C = "Uns ist kalt!"

    T > 21.5C = "Uns ist heiss!"


    ?(

  • Alter Schwede! 1 Meter Wand...das hält auch schon mal 'n Raketenbeschuss aus. 8|


    Naja, zumindest Silvester Raketen... ;)

  • Das hätte ich auch so geplant gehabt, Lehmplatten an der Decken zum Heizen im Winter und Kühlen im Sommer.

    Aber die Kosten der Montage und die Kosten der Lehmbauplatten und auch die zu grosse Aufbauhöhe von 6 cm waren der Grund es "herkömmlich" zu machen.
    Das heisst die Heizungsrohre werden unter der Decke verlegt und dann wird das Ganze verputzt.
    Aber anstatt auf Lehmputz werde ich auf Tonputz gehen:
    https://www.baulinks.de/webplugin/2010/0189.php4


  • Nur Deckenheizung!

    Für Heizung wäre zwar eine Wandheizung das Beste.
    Aber bei einem Neubau nach Passivhaus-Standard braucht es ja kaum Heizleistung.
    Zudem sind bei einem Neubau durch die grossen Fensterfronten kaum mehr Wandflächen übrig.

    Für Kühlung ist die Decke das Beste. Lehm- oder Tonputz reguliert zudem die Feuchtigkeit, wenn bei feuchten und heissen Sommerwetter die Kühldecke den Taupunkt erreicht.

  • Stimmt, durch den Hype sind einige "Pfuscher" am Werk.

    Ich habe in auch meiner Nähe mehrere Firmen, die indirekt über eine wirklich lange Erfahrung mit "Tiny Houses" verfügen. Nach jedem Erdbeben werden für die betroffenenen Bewohner kleinere Holzhäuser in speziellen Siedlungen erbaut:


    https://www.viaggiemondo.it/wp-content/uploads/2017/01/casette_di_legnob.jpg

  • Sehr cool Stefan,

    das verstehe ich, hier im Norden ist es anders.

    Warum Tonputz, welche Vorteile?

    Danke sehr interessant

  • Sehr cool Stefan,

    das verstehe ich, hier im Norden ist es anders.

    Warum Tonputz, welche Vorteile?

    Danke sehr interessant

    https://www.baulinks.de/webplugin/2010/0189.php4

    Tonputz hat eine viel höhere Sorptionsfähigkeit als Lehmputz.

  • Bei mir ist es massiv Lehm mit dicken Wackersteinen und etwas weiter oben dann auch Fachwerk - herrlich!

    Ich würde heute auch auf Stampflehm setzen, schneller geht es kaum und die Raumwerte sind wunderbar. Unsere Ahnen wußten schon, warum sie auf Lehm als Baustoff setzen. Meine Wände sind zur ca. 70 cm dick, aber auch jederzeit reparabel, wenn mal was ist. Einfach etwas Stampflehm rein, fertig ;). Natürlich kann man auch Lehmsteine und -platten verwenden, aber Lehmstopfen macht viel mehr Spaß ^^

  • Stefan999

    Ich habe mit Rubner Haus telefoniert, ein Repräsentant wird mich auf meinen Wunsch hin im Herbst besuchen. Bis dahin werde ich noch einiges abklären und einen groben Plan von dem entwerfen, was ich mir vorstelle.

    Der Preis ist gewiss umwerfend. ;)

  • Tonputz ist Lehmputz ;) (nur mit etwas höherem Tongehalt als üblich)

    Nicht ganz.


    Tonputz unterscheidet sich von Lehmputz in der Art der Herstellung. Lehm ist eine natürliche Mischung aus Sand, Schluff und Ton und wird nur für die jeweilige Anwendung etwas aufbereitet. Tonputz wird dagegen gezielt aus unterschiedlichen Tonen zusammengesetzt, um bestimmte technische und baubiologische Eigenschaften zu erzielen


    Ton kann große Mengen Feuchtigkeit speichern und Schadstoffe binden. Tonputze bestehen aus hochkonzentrierten Tonen, die je nach Einsatzzweck mit Sand und natürlichen Fasern gemischt werden. Durch die Mischung entsteht technischer Lehm, der im Unterschied zur natürlich vorkommenden Form eine konstante bautechnische Zusammensetzung und einen höheren Tongehalt hat – woraus sich baubiologische Vorteile ergeben: Je höher der Tonanteil im Putz, desto besser ist seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und Schadstoffe zu binden.

    Tonputz ist auch viel härter und haftet besser als Lehmputz.

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan999 ()

  • Das alles hier ist wirklich, wirklich sehr interessant. Hätte ich einen Traum, wäre es jener in welchem ich in einem doppelten TinyHouse (eins als Raum in welchem ich in Musik "schwimmen" kann und eines für mich) auf nem Plateau recht weit oben an nem Berg wohnen würde. Wer weiß wozu diese Infos hier auf meinem Weg noch gut sind.

    Vielen Dank!

  • Stefan999

    Ich habe mit Rubner Haus telefoniert, ein Repräsentant wird mich auf meinen Wunsch hin im Herbst besuchen. Bis dahin werde ich noch einiges abklären und einen groben Plan von dem entwerfen, was ich mir vorstelle.

    Der Preis ist gewiss umwerfend. ;)

    Im Moment gibt es keine umwerfenden Preise.
    https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/langes-warten-auf-rohstoffe-und-handwerker-bauen-wird-immer-teurer-90900594.html

    Aber ich gehe davon aus, dass die Blase der extrem hohen Holzpreise früher oder später platzen wird.

  • Im Moment gibt es keine umwerfenden Preise.
    https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/langes-warten-auf-rohstoffe-und-handwerker-bauen-wird-immer-teurer-90900594.html

    Aber ich gehe davon aus, dass die Blase der extrem hohen Holzpreise früher oder später platzen wird.

    Ich meinte umwerfend im Sinne von exorbitant. ;)

  • Für Heizung wäre zwar eine Wandheizung das Beste.

    Decke ist fuer beides am besten, gerade auch beim heizen. Keine konvektion mehr, fast nur strahlungswaerme - man erreicht innerhalb kurzer zeit isothermie im gesamten gebaeude.

    Wo stellst du bei wandheizung moebel hin?

    Die decke ist immer die groesste unverbaute flaeche, und somit auch die effizienteste heizflaeche (und kuehlflaeche natuerlich).


    Kuehlung extrem angenehm im vergleich zu luftklimaanlagen da nicht punktuell sondern flaechig. Zudem auch ein recht hoher passiver effekt, das mit der thermischen traegheit hatten wir ja schon ^^

    Der thermoputz hat eben deshalb auch einen sehr hohen tonanteil, je dichter desto besser.

  • Alter Schwede! 1 Meter Wand...

    Na nicht ganz, 60cm ^^


    Das fachwerk in 40cm war wegen der sehr hohen statischen belastung noetig, und selbst das war bei weitem noch nicht genug. Alle ~3m laeuft zusaetzlich ein ebenfalls 40cm stahltraeger vertikal durch die waende und oberhalb der fenster und tueren einmal horizontal komplett herum, ebenso durch die decken (freitragend in den grossen raeumen) im verbund 3x3m, wie eine art kaefig. Lehm ist nunmal sehr schwer, das dach mit den vielen PV modulen auch. Holz kann zwar viel, aber da stoesst es an seine grenzen. Erdbebensicher muss das ganze hier auch noch sein, deshalb legt man bei der statik lieber gleich mal noch 50% puffer oben drauf.

  • Erdbebensicher muss das ganze hier auch noch sein, deshalb legt man bei der statik lieber gleich mal noch 50% puffer oben drauf.

    Ist Stahl nicht zu statistisch?

    Ich lebe auch in einer Erdbebenzone (orange) und wir haben auf Anraten des GeoIngenieurs Carbon verbaut.

    In Italien werden aus Stahl nur noch Seile mit Aussenkrallen zur Stabilisierung des Gebäudes gezogen.

  • Im gegenteil, es hat eine der hoechsten ductility (dt?) werte ueberhaupt, gepaart mit einer base-isolation die das gebaeude vom fundament statisch entkoppelt funktioniert das extrem gut. Die vibrations- und torsionskraefte die dann noch im stahlkaefig ankommen dissipieren einfach von selbst. Mit beton oder mauerwerk funktioniert das nicht, holz pur etwas besser aber auch noch nicht so gut wie mit stahl. Carbon kann zwar hoehere torsionskraefte, aber weniger punktuelle last bis es bricht. Auch ermuedet es schneller - das problem hat Boeing ja gerade mit der 787 und all den microcracks.

    Das haus soll bis mag 9.0 stehen bleiben, mal sehen ^^

  • Es sind keine Carbonträger sonden die tragenden Betonsäulen wurden mit Carbon verstärkt. Das Haus ist zwar schon etwas älter, hat aber das Beben 1997* absolut schadlos überstanden (nicht ein Riss!). Das Nachbarhaus ist damals in Teilen (westliche Aussenwand) zusammengebrochen.


    *

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/1997_Umbria_and_Marche_earthquake

  • Ah, ok, bei beton - dann keine ahnung, damit habe ich mich nie befasst. Beton und mauerwerk schied von anfang an schon aus energetischen gruenden komplett aus. Die sommer sind hier lang, warm und sehr feucht, da braucht man keine wand die auch noch waerme leitet und dann innen als radiator agiert ^^


    Aber sehr interessant, dass man mit carbon beton wohl auch noch nachtraeglich sehr gut verstaerken kann. Das ist natuerlich ideal bei aelteren gebaeuden.

  • Das Haus entspricht nun den neuesten Anforderungen der erdbebensicheren Bauweise. Allerdings sehe ich bei > 8 eher schwarz, das sind schon Wellen eines anderen Kalibers

  • "Junges Paar baut ein Luxus Tiny House, das nur 55.000 Euro kostet - Business Insider"


    https://www-businessinsider-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.businessinsider.de/leben/junges-paar-baut-ein-tiny-house-das-nur-55000-euro-kostet-r4/?amp=&amp_gsa=1&amp_js_v=a6&usqp=mq331AQIKAGwASCAAgM%3D#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=16300859214777&csi=0&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.businessinsider.de%2Fleben%2Fjunges-paar-baut-ein-tiny-house-das-nur-55000-euro-kostet-r4%2F

  • Ich packe mal etwas tool time info hier mit rein, falls jemand demnaechst auch etwas PV bauen moechte und noch ideen sucht.

    Habe die garage etwas vergroessert, somit wieder leere dachflaeche gehabt - geht ja gar nicht! ^^


    Also wird die PV um weitere 20kWp erweitert, der neuste shit auf dem markt sind sogenannte shingled modules, technische details dazu hier:


    https://pv-manufacturing.org/shingled-pv-modules/


    Heute morgen kam eine palette mit 50 stueck von diesen hier an: EcoDelta ECO-400M-66A


    https://www.enfsolar.com/pv/panel-datasheet/crystalline/45992


    Die specsheet spricht ja schon fuer sich und laesst das nerd-herz hoeher schlagen, aber wie immer wenn irgendwelche neue hardware kommt muss das natuerlich gleich einem dry-run unterzogen werden (facepalm von frau natuerlich inclusive ^^ ). Also mal einfach schnell einen 10er string im garten flach auf den boden gelegt, 550VDC inverter dran und messreihe gestartet.

    Von 1000-1400 eine nahezu gleichmaessige leistungskurve - fast schon eine gerade - unglaublich gut! Viel bessere und gleichmaessigere leistung bei variablem einstrahlwinkel als herkoemmliche monochristalline module. :love:

  • Wenn's bei mir mal soweit ist, lasse ich mich von Dir beraten, bevor ich in umfassender Internetrecherche kompletter Verwirrung erliege. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Intermezzo ()

  • Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

    Ich habe mich für https://www.meyerburger.com/de/ entschieden für mein Projekt in 2022.
    Das ist wohl der einzige grosse Hersteller, bei dem sowohl die Zellen als auch die Module in Deutschland hergestellt werden.

    Für mich sollte bei PV-Modulen auch die Herstellung möglichst wenig umweltbelastend sein:

    https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/chinesische-solarzellen-verheerende-umweltbilanz/
    https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/solar/europaeische-solarmodule-besonders-klimafreundlich/

  • Die Meyer Burger module kenne ich sogar, sind hier nur leider nicht zu bekommen. Der transport waere auch nicht zu vernachlaessigen, vermutlich kaeme man da auf die fast doppelten kosten pro kWp wenn ich mir die EU preise so ansehe.


    Hast du dir auch einmal die EPBT zu den verschiedenen modulen angesehen? Laesst sich sehr einfach berechnen:


    https://mitt.uib.no/courses/4050/pages/5-dot-1-energy-payback-time-epbt


    Wenn man auf 30 jahre rechnet (und aktuelle module degradieren kaum noch, die laufen vermutlich in 50 jahren noch wunderbar) kommt man im globalen schnitt auf 95% energieueberschuss all in. Der herstellungsaufwand geht also fast im hintergrundrauschen unter.

    Eben deshalb ist der PV zubau so unglaublich wichtig, wir brauchen die produktionskapazitaet der ganzen welt denn es gilt: Bauen bauen bauen! Keine andere aktuelle energiequelle ist so sauber bzw. amortisiert sich energetisch auch nur annaehernd so schnell.


    Ich habe mir mal eben den spass gemacht und die energetische amortisationszeit fuer meine LG und EcoDelta module berechnet: 1.27 jahre fuer die LG und 1.12 fuer die EcoDelta. Schon nicht uebel, die LG haben sich also schon mehr als doppelt amortisiert (2018 gebaut, 60kWp).


    Wie sieht dein projekt aus?

    Auch komplett DIY oder laesst du bauen?

  • Ich muß gerade etwas in mich rein grinsen, weil ich vor gar nicht all zu langer Zeit noch jemanden was von Öko Terroristen sprechen las... ^^ Wer war das nur? :/


    Nebenbei kann ich leider nicht mit aktuellen Zahlen dienen, was die energetische und sonstige Amortisationszeit der Windenergie angeht. Bin zu lange aus dem Thema raus und zu faul zum recherchieren. Ich weiß aber, das NZ diesbezüglich der Hack ist. Nirgendwo bringen die Mühlen mehr Ertrag, als dort.


    Deinen sonstigen Punkten kann ich aber nur zustimmen. Es wurde viel zu viel Zeit verplempert... :cursing:


    Mal sehen, ob es die neu zu bildende Regierung hier jetzt gebacken bekommt, das Ruder scharf herum zu reißen... :rolleyes:


    Mit schwarzer Beteiligung wird das gar nix. Die hatten 16 Jahre Zeit und haben nicht nur die nationale Solarindustrie platt gemacht sondern auch für massive Einschränkungen und damit Stellenabbau in der Windkraft Branche gesorgt. Da wären die knapp 5.000 Stellen in der Lausitz ein feuchter Furz dagegen. Wir reden alleine in der Windkraft von rund 40.000 Stellen! X/

  • Ich muß gerade etwas in mich rein grinsen, weil ich vor gar nicht all zu langer Zeit noch jemanden was von Öko Terroristen sprechen las...

    Also ich finde die nicht gerade zum grinsen...


    https://nhjournal.com/eco-activist-promotes-sabotage-on-energy-projects-gets-warm-media-welcome/


    Sie radikalisieren sich immer weiter, sehr konstruktiv...

  • Meyer Burger Module sind noch kaum zu bekommen, die fahren er jetzt richtig die Produktion hoch.
    Auch in USA in eine Produktion geplant.
    Aber auch wenn das ihre ersten Module aus Massenproduktion sind, gibt es wohl kaum eine Firma die so viel Erfahrung und Patente für PV-Zellen hat.
    Viele Erfindungen in der PV-Industrie kommen von Meyer Burger.
    Die waren während Jahren der führende Hersteller von Maschinen für die PV-Industrie und haben teilweise jährlich für über 1 Milliarde Maschinen für die PV-Industrie verkauft.
    Dann sind die Chinesen gekommen und haben alles kopiert und verkaufen nun auch Maschinen für die PV-Industrie billiger als die Europäer.
    Darum hat Meyer Burger entschlossen, ihre Technologie zu behalten und nur noch Maschinen für sich selber her zu stellen und selber in die PV-Produktion einzusteigen.
    Ich bin kommende Woche an der Intersolar und bin gespannt die Module von Meyer Burger live zu sehen.

    Das mit der Amortisationszeit ist so eine Sache.
    Viele PV-Module werden wohl kaum so alt wie sie sollten.
    Es wurde in der Vergangenheit von der PV-Modul-Herstellern viel Schrott verbaut:
    Rückseitenfolien mit mangelnder Langzeitstabilität ("Vorzeitig alternde Rückseitenfolien können sich zu einem massiven Problem ausweiten"), billigste Anschlussdosen und Stecker.

    Mein Projekt ist komplett NICHT DIY. Ich habe nur die Ideen.
    Ich plane auch noch 4 Tracker auf der Nordseite des Hauses. Damit tun sich die Bewilligungsbehörden sehr sehr schwer.
    Mein geplantes MFH ist in Sachen Heizung/Kühlung/Warmwasser 100 % autark und in Sachen Strom weitgehend.

  • Stefan999

    Könntest Du Dich in der CH aus dem öffentlichen Stromnetz als Abnehmer "abmelden"?

    Wenn keiner petzt, ist das Dachh hoch genug, dass es von der Strasse nicht eingesehen werden kann?

    Nutzt die Behörde Satellitenbilder zur Überwachung illegaler Baumaßnahmen?

  • Abmelden könnte ich mich vielleicht schon.
    Aber einerseits muss ich ja meinen Überschuss Strom verkaufen können und zweitens kann das mit der Autarkie im Winter nicht immer klappen.

    Aber wir dürfen immerhin die einzelnen Verbraucher auf dem Grundstück beim Versorgen abmelden.
    Wenn die PV-Anlage einen gewissen Anteil am Verbrauch hat, ist nur noch ein Anschluss pro Parzelle nötig und der Besitzer bezieht den Strom vom Anbieter und verrechnet den PV-Strom und den Strom vom öffentlich Netz den Mietern weiter.

  • Abmelden könnte ich mich vielleicht schon.
    Aber einerseits muss ich ja meinen Überschuss Strom verkaufen können und zweitens kann das mit der Autarkie im Winter nicht immer klappen.

    Gut, das Wetter hatte ich nicht bedacht.

    In Italien wurden bis 2014 Solaranlagen extrem gefordert (100% in 10 Jahren).

    Im ländlichen Bereich haben sich daher oft mehrere Einzelpersonen/Familien zudammengeschlossen und eigene Solarparks gebaut, ausserdem haben viele privat investiert. Trotz absoluter Unabhängigkeit von ENEL war es unmöglich, sich als Konsument abzumelden, d.h. dass ENEL weiterhin pro Haushalt € 10 Grundgebühr pro Monat abkassiert, ohne dass auch nur ein Watt durch deren Zähler fliesst.

  • Klingt auf jeden fall interessant, halte uns hier auf dem laufenden wie es laeuft :thumbup:

    Ich plane auch noch 4 Tracker auf der Nordseite des Hauses. Damit tun sich die Bewilligungsbehörden sehr sehr schwer.

    Wozu vier tracker auf einer seite? Es genuegt ein tracker pro ausrichtung.

    Und was haben die behoerden damit zu tun?


    Ich klettere gleich auf die garage und schraube die ersten 25 module drauf. Tool time ^^

  • Das interessante Konzept des Hotel 48° Nord in Breitenbach/Elsass.


    https://www.detail.de/artikel/minimalismus-im-elsass-breitenbach-hotel-48-nord/

  • Interessantes Interview zum moralischen Zweck der tiny houses


    https://www.derstandard.at/story/2000130173006/architekt-bo-le-mentzel-lage-und-fassade-sind-die-neuen

  • Damit wir wieder beim Thema sind:
    Diese Woche bei Solarserver:


    https://www.solarserver.de/2021/11/08/photovoltaik-fuer-energieautonome-tiny-houses/


    Habe aber auf die schnelle nicht die Seite gefunden wo man alle Ergebnisse sieht (Studierende der Frankfurt UAS haben in einem Wettbewerb Tiny Houses entworfen.)

  • Ein weiterer Ansatz:


    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/usa-los-angeles-obdachlosigkeit-tiny-houses-1.5462503?reduced=true


    -> Homepage:


    https://www.hopeofthevalley.org/tinyhomes/chandler/

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