Repotage - Traumziel Karibik

Danke für den Hinweis. Für mich kam das nämlich viel zu spät. Um diese Zeit schaltet mein Kopf an Arbeitstagen schon lange auf Ruhephase

Die Karibik ist sicher ein Traumziel - hat aber nicht erst seit dem Erdbeben auf Haiti Massen von Problemen.

Nun ist unsere Kreuzfahrt sicher kein Thema zum Problematisieren. Wer gerne ein bisschen reflektiert, fühlt sich bei der Kreuzfahrt zwar toll, aber auch ein bisschen unwohl bei dem Gedanken, mit einem Luxus-Kreuzfahrtschiff eines der ärmsten Länder der Welt zu besuchen - dazu gehört Haiti nicht erst seit dem Erdbeben, was wir seit dem Erdbeben aber alle wissen sollten.
Labadee ist eine abgesperrte reine Touristen-Zone der RCI - Echt-Karibik ist dort also nicht zu finden, alles 'speziell für Touristen aufbereitet', dessen sollten wir uns bewusst sein.
Heute gab's auf Spiegel-Online zur aktuellen Situation RCI/Haiti einen Artikel, den ich Euch sehr empfehlen möchte:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,673033,00.html

ich wollte den Link auch grad posten.

Grüß Dich, Heiko

Vielen Dank für das postn des Beitrages,

möchte mich aber gerne nochmals wiederholen, was dieses Thema angeht, da ich es viel schlimmer finde, wie die Menschen in den Industrieländern immer erst dann anfangen nachzudenken, wem es vielleicht auf der Welt noch schlechter geht, wenn ein Unglück passiert... Wer mit offenen Augen die Weltpolitik verfolgt, vielleicht ab und zu bei "Ärzte ohne Grenzen" oder anderen caritativen Spendenorganisationen schaut, erfährt mehr über die ärmsten Länder dieser Erde, in denen schon seit Jahren die Menschen elendig an Kranheiten sterben oder verhungern.

Wer hat sich darum gekümmert, als Deutschland erst ein Totalembargo gegen Haiti verhängte, welches noch mehr Menschen ins Elend führte? Dann wurde ein Erfüllungsverbot verhängt. Korruption und Diktatur haben dieses Land elendig hingerichtet. Der letzte Tropfen war dann dieses schreckliche Erdbeben. Bisher war Haiti schon immer das ärmste Land der westlichen Hemisphäre !!!!!

Insofern dürfen wir nicht vergessen, dass diese 1 Million Gäste der RCCL zwischen 6 und 8 Millionen!!! Dollar der haitianischen Wirtschaft bringt. Ein Land welches keine Industrie vorzuweisen hat. Gleichwohl stellt sich für jeden Kreuzfahrtgast natürlich die Frage, ob er an Land geht oder nicht... Dann sollte sich aber auch jeder Tourist die Frage stellen, warum er z. B. nach China einreist und somit Folter, Todesstrafe und Misshandlungen toleriert. Warum wir nach Kuba reisen, obwohl wir wissen, dass es hier ebenso die "unsichtbaren" Zäune gibt, die uns vor der Bevölkerung abschotten, bzw. diese mit 20 Dollar im Monat als Arzt, Anwalt oder Lehrer zurecht kommen müssen und wir uns mit unserem Geld einen teueren Urlaub leisten.

Solange wir reisen, tun wir wenigstens Gutes damit, andere Menschen aufzurütteln und ihnen von den wahren Umständen zu berichten, doch der Großteil der ärmsten Länder wurde aus politischen und religösen Gründen zum Henker geführt. Der Tourismus hält sie überhaupt noch am Leben !!!

Hier nochmals mein Text aus dem anderen Thread:

es ist verständlicherweise nachzuvollziehen, wie wir alle momentan fühlen, wenn wir die Bilder und Reportagen in den Medien verfolgen - doch was mich daran wieder am meisten stört ist, dass sich bisher kein Mensch um dieses Land kümmerte. Ich erzähle schon seit Jahren in meinem Unterricht von den Zuständen bitterster Armut, ein Land aus der 4. Welt. Ein Land, welches die längste Zeit diktatorisch unterdrückt wurde, in dem auf 10.000 EW ein Arz kam, aus dem massenweise Menschen versuchen zu fliehen und elendig umkommen, bzw. dann in der Dominikanischen Republik "versklavt" werden.

Das schlimme daran ist, dass wie immer erst einmal etwas passieren muss, dass wir die Augen aufmachen und sehen was dort los ist. Doch von den Umständen, die bisher geherrscht haben, erzählt niemand etwas. Hier ist es nun einmal den ärmsten den Armen passiert, doch ausser dem Tod blieb ihnen zuvor auch nur das Elend. Wenigstens jetzt schaut die Welt etwas auf sie und wir können hoffen, dass es nicht nur die vier bis acht Wochen sind, in denen wir etwas spendenbereiter sind...

Wir können wirklich nur vor Ort helfen, wenn wir auf eine andere Art einreisen würden, wie ich selbst damals erlebte, als ich das Land besuchte (natürlich nicht mit dem Kreuzfahrtschiff). Alles andere ist so weit von unserem Leben entfernt, dass es letztendlich keine Rolle spielt, ob wir weit entfernt in einem warmen Zimmer sitzen und elektrisches Lich sowie sauberes Wasser haben oder ob wir mit dem Schiff dort in der Nähe anlegen.

Labadee ist im Norden von Haiti.
laut google: 139 km Luftlinie nach Port-au-prince, wenn das stimmt

@off-topic: wie bei heiko's link beschrieben, freu ich mich schon auf jetski-fahren.

Haiti6: 1.Link:
http://maps.google.de/maps/pla…ei=lvtZS4SMKYeysAbohdWqCQ